Außenausstellung zur Holzwirtschaft in Mader
Das für die Entwicklung der Holzwirtschaft im westlichen Teil des Böhmerwaldes entscheidende Ereignis war der Kauf der Stubenbacher Herrschaft durch den Fürsten Josef II. von Schwarzenberg, der sie 1799 vom Grafen Philipp Kinsky kaufte. Die Stubenbacher Herrschaft, die bis in die Umgebung von Mader reichte, war durch ausgedehnte Waldgebiete geprägt.
Ein Problem war aber der Transport des geschlagenen Holzes. In den tiefen Böhmerwald führten fast keine Wege, und die Fließgewässer waren wegen ihres reißenden Flusses, häufiger Stromschnellen und steinigen Betts nicht schiffbar.
Deswegen beschloss die fürstliche Verwaltung, noch im Mai desselben Jahres einen Schwemmkanal bauen zu lassen, der später als Chinitz-Tettauer-Kanal bezeichnet wurde. Die Forstwirtschaft, die Holzrückung, der Holztransport einschließlich der Holzschwemme beanspruchten viel Personal. Mit dem Anstieg der Holzförderung hängt somit auch der historisch größte Anstieg der Besiedlung der Gebirgsteile des Böhmerwaldes zusammen.
FREICHLICHTMUSEUM IN MADER
In Mader erinnern drei selbständige Ausstellungen an die Geschichte der Holzwirtschaft:
1. Ein Holzmeiler zur Erzeugung von Holzkohle
Das Brennen von Holzkohle gehört zu dem Waldhandwerk. Ohne Holzkohle konnte keine Eisenverhüttung stattfinden, ohne Holzkohle konnten auch Schmiede nicht arbeiten, die durch die Glut der Holzkohle in ihrem Schmiedefeuer das Eisen schmolzen.
2. Schlitten zum Holzrücken
Der Holztransport mit einem Schlitten hatte im Böhmerwald eine lange Tradition. Das Schlittenfahren gehörte zu den gut bezahlten Waldarbeiten. In dem Freilichtmuseum sind zwei Schlittenarten ausgestellt – der größere Schlitten war für ein Pferdegespann, der kleinere zum manuellen Holzrücken bestimmt.
3. Holzfällerhütte
HolzfällerhütteIn alten Zeiten, in denen es im Böhmerwald fast keine Wege und Verkehrsmittel gab, waren die inmitten des Waldes gebauten Hütten für die Holzfäller das zweite Zuhause.