Heimwerker
Der Böhmerwald bot genügend Material an, um unzählige Erzeugnisse herstellen zu können, die zur Handelsware wurden. Auf die längste Tradition kann im Böhmerwald vermutlich die Erzeugung von Wirtschaftsgeräten, Werkzeugen und gestemmten Holzgefäßen zurückblicken. Am Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten in allen Böhmerwälder Gemeinden etwa 300 Heimwerker. Es waren insbesondere arme Häusler. Mit Einzug des Winters brachten sie aus dem Wald das notwendige Holz in ihre Heime, aus dem sie dann zum Verkauf vorgesehene Holzwaren erzeugten. Erzeugt wurden traditionelle Holzschindeln, landwirtschaftliche Werkzeuge, wie Schaufeln, Rechen, Gabeln, Schäfte, Sensenstiele, Axtstiele, Dreschflegel und weiteres.
Die Böhmerwälder Heimwerker konnten im 19. Jahrhundert selbst Erzeugnisse produzieren, für deren Erzeugung Kenntnisse besonderer Vorgänge notwendig waren, wie Fässer für Bier, Schnaps, Kraut, Teer, Butter und viele weitere.