Heimwerker

Der Böhmerwald bot genügend Material an, um unzählige Erzeugnisse herstellen zu können, die zur Handelsware wurden. Auf die längste Tradition kann im Böhmerwald vermutlich die Erzeugung von Wirtschaftsgeräten, Werkzeugen und gestemmten Holzgefäßen zurückblicken. Am Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten in allen Böhmerwälder Gemeinden etwa 300 Heimwerker. Es waren insbesondere arme Häusler. Mit Einzug des Winters brachten sie aus dem Wald das notwendige Holz in ihre Heime, aus dem sie dann zum Verkauf vorgesehene Holzwaren erzeugten. Erzeugt wurden traditionelle Holzschindeln, landwirtschaftliche Werkzeuge, wie Schaufeln, Rechen, Gabeln, Schäfte, Sensenstiele, Axtstiele, Dreschflegel und weiteres.

Die Böhmerwälder Heimwerker konnten im 19. Jahrhundert selbst Erzeugnisse produzieren, für deren Erzeugung Kenntnisse besonderer Vorgänge notwendig waren, wie Fässer für Bier, Schnaps, Kraut, Teer, Butter und viele weitere.

 

Die erste Weihnachtskrippe wurde 1562 durch die Jesuiten in der Prager Teinkirche aufgebaut. Folgend breitete sich dieser Brauch rasch nach Böhmen, Mähren sowie Schlesien aus.
Der Böhmerwald war seit jeher ein Ort magischer Kräfte und verborgener Geheimnisse. Zu diesen gehört auch der eigenartige Brauch des Böhmerwälder Volkes, Totenbretter aufzustellen.
Holzschuhe wurden im Böhmerwald seit jeher erzeugt. Ihre Produktion erhielt sich bis ins 20. Jahrhundert.
Dachschindeln, acht bis 15 Zentimeter breite, 50 bis 60 Zentimeter lange und 1,5 bis 2,5 Zentimeter dicke Platten, waren die früher am meisten verwendete Dachbedeckung in der Volksbaukunst.
Der berühmteste Spielzeughersteller im Böhmerwald war der Zimmerermeister Franz Watzlawick, der 1878 bei Unterreichenstein eine kleine Holzwerkstatt erwarb, die er zur Fabrik Bohemia Werke ausbaute.