Holzbrennen in einem Meiler

Das Holzbrennen fand von Mai bis Ende September statt. Im Frühjahr, im Spätherbst sowie im Winter wurde keine Holzkohle hergestellt, weil eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, Regen und Schnee, der Wind und kurzes Tageslicht für das Brennen ungünstig waren.

Ein Standmeiler wurde früh morgens durch das Anzünden des trockenen Gemisches gezündet, das so lange nachgefüllt werden musste, bis das Holz nicht sicher ins Brennen geraten ist. Dies dauerte etwa zwei Stunden. Nachdem der Meiler anfing, zu brennen, begann für den Köhler die wichtigste Arbeit und zwar das Regulieren des Holzbrandes. Am Umfang des Meilers wurden durch den Köhler Zuglöcher eingestochen. Entstandene Risse, wurden diese durch den Köhler, der sorgfältig die Unversehrtheit der Abdichtung des Meilers prüfte, sofort wieder abgedichtet, um das Eindringen von Luft zu verhindern, sodass das Holz nicht zu schnell verbrennt.

Die Dauer des Brennens hing von der Art des Holzes, vom Wetter und insbesondere von der Größe des Meilers ab. In einem Meiler aus Buchenholz dauerte das Brennen von 20 – 40 Festmetern vier bis fünf Tage, für 60 – 80 Festmeter waren sieben bis neun Tage notwendig, und 100 bis 150 Festmeter wurden zwölf bis 16 Tage gebrannt.

In einem Meiler aus Nadelholz wurden für das Brennen von 20 bis 40 Festmeter sechs bis sieben Tage, für 60 bis 80 Festmeter zehn bis elf Tage und für 100 bis 150 Festmeter 16 bis 20 Tage gebraucht.

War die Verkohlung abgeschlossen, begannen die Abkühlung des Meilers und seine Zerlegung. Die Abkühlung des Meilers, der vorher gelöscht wurde, dauerte etwa 24 Stunden. An der Zerlegung arbeiteten meistens drei Köhler. Aus einem Kubikmeter Nadelholz konnten etwa 200 Kilogramm, aus Buchenholz dann 270 Kilogramm Holzkohle erzeugt werden.

Ein Langmeiler wurde früh morgens bei ruhiger Witterung angezündet. Nachdem der Meiler sicher brannte, wurden durch den Köhler in die hintere Stirn des Meilers Zuglöcher eingestochen. Der Meiler wurde durch den Köhler sorgfältig beobachtet, stellte er einen Riss fest, so wurde dieser abgedichtet. Das Brennen der Langmeiler nahm mehr Zeit in Anspruch, als das Brennen eines Standmeilers. Ein aus 100 Kubikmeter zusammengesetzter Meiler war in fünf bis sechs Wochen ausgebrannt. Mit dem Ausziehen der Kohle aus einem Langmeiler wurde noch während der Verkohlung begonnen, dabei wurde von der Vorderseite aus angefangen.

Der Vorteil der Langmeiler gegenüber den Standmeiler lag in ihrer einfacheren Errichtung. Sie waren auch besser gegen Wind geschützt, und das Feuer verbreitete sich in ihnen einfacher. Demgegenüber verbreitete sich das Feuer in den Standmeilern gleichmäßiger, und die Verkohlung war hochwertiger.