Geschichte der Holzverkohlung in Kohlemeilern
Von dem Reichtum der Wälder des Böhmerwaldes an Rohstoffen waren viele Berufe abhängig. Im Fall der Holzkohle war es insbesondere die Herstellung und Verarbeitung von Eisen. Ohne Holzkohle konnte keine Eisenverhüttung stattfinden, ohne Holzkohle konnten auch Schmiede nicht arbeiten, die durch die Glut der Holzkohle in ihrem Schmiedefeuer das Eisen schmolzen.
Die erste Holzkohle wurde 3 000 Jahre vor Christi durch die Hethiter gebrannt, die mit ihrer Hilfe Eisen produzierten. Obwohl die Eisenproduktion durch die Hethiter geheim gehalten wurde, verbreitete sie sich nach dem Zerfall ihres Großreiches weiter, sodass ein ganzer Zeitabschnitt der Menschheitsgeschichte als die Eisenzeit benannt wurde. Ohne Holzkohle würde es also scheinbar auch keine Eisenzeit geben.
Die einfachste Herstellung der Holzkohle fand in etwa einen Meter tiefen Gruben statt. An der Grubensohle wurde eine offene Feuerstelle angelegt. Das Feuer wurde so lange mit Holz beschickt, bis es ausreichend Glut hatte. Danach wurde die Grube mit Scheitholz verfüllt und die Oberfläche mit Grassoden und Lehm abgedichtet. Der Ertrag an Holzkohle war in diesen Grubenmeilern gering.