Josef Rosenauer

Das genaue Geburtsdatum von Joseph Rosenauer ist nicht bekannt, als der Tag seiner Geburt wird der Tag seiner Taufe angegeben, die am 26. Februar 1735 stattfand. Der Name seines Vaters ist ebenfalls unbekannt. In seinem Taufschein wurden zwar als Eltern die Ursula Traxler und Anton Rosenauer angegeben, dieser hatte aber die Vaterschaft mit Nachdruck bestritten. Das sollte dem jungen Rosenauer in der Zukunft etliche Probleme verursachen, weil eine uneheliche Abstammung damals nicht legitim war. Von klein auf zeigte er eine große Begabung für die Malerkunst, später, während seiner Ausbildung, für den Forstberuf und den eines Landesvermessers. 1758 beantragte er die Ernennung zum Forstgehilfen, seinem Antrag wurde aber wegen seiner unehelichen Abstammung nicht entsprochen. Auf einen Antrag des Fürsten Schwarzenberg entledigte ihn die Kaiserin Maria Theresia am 20. November 1758 des unehelichen Makels. 1759 wurde Rosenauer zum Forstgehilfen in der Schwarzenbergschen Forstverwaltung in Krumau (Český Krumlov). 1760 entsandte ihn Fürst Schwarzenberg auf seine Kosten zum Studium der Mathematik und Physik in die k. u k. Ingenieurakademie in Wien-Laimgrube. Diese schloss er 1770 mit einem hervorragenden Ergebnis ab und wurde nach seiner Rückkehr nach Krumau am 21. November 1771 zum Fürstlichen Ingenieur ernannt. 1779 wurde er zum vereidigten Landesvermesser des Böhmischen Königreiches, 1791 dann zum Direktor des Schwarzenbergschen Wasserverkehrs.

Zum ersten Mal heiratete Rosenauer 1772 die dreiundzwanzigjährige Antonie Břeská, die Tochter des Krumauer Senators, wodurch er zum freien Bürger von Krumau wurde. Aus der fünf Jahre langen Ehe gingen vier Kinder hervor, von denen nur der Sohn Joseph das erwachsene Alter erlebte. Die Gattin Antonie starb 1777 während der Geburt ihres letzten Kindes. Seine zweite Ehe schloss Rosenauer ein Jahr später mit Elisabeth Neumann ab, der Tochter des Leibkochs des Fürsten Schwarzenberg. Dieser Ehe entsprangen 11 Kinder, aber nur zwei Söhne und fünf Töchter konnten die Kinderjahre überleben. Joseph Rosenauer starb am 10. März 1804 in seinem Haus in Krumau nach einer erfolglosen Harnwegoperation. Joseph Rosenauer wurde die Ehrenbürgerschaft von Prag und Wien erteilt.