Holzflößen

Die Besatzung eines Floßes bildeten in der Regel vier Flößer, an jedem Ruder einer, wobei der meisterfahrene das Heckruder bediente. Geflößt wurde ab Frühjahr bis in den Winter, bei milden Winter auch in der Winterzeit. Seit 1907 durfte nur bei Tageslicht geflößt werden und zwar so, dass die Fahrt frühestens eine Stunde vor Sonnenaufgang beginnen und spätestens eine Stunde nach Sonnenuntergang beendet werden musste. Durch eine Anpassung der Vorschriften von 1907 war es später möglich, auch in der Nacht zu flößen, bei ungünstigen Witterungsverhältnissen (Hagel, Schneesturm, Nebel) war die Fahrt untersagt. Den Weg von Hohenfurth (Vyšší Brod, Flusskilometer 326,2) bis nach Kuchel (Chuchle, heute Stadtteil von Prag, Flusskilometer 61,4) legten die Flößer in vier Abschnitten zurück, wobei der längste, 100 Kilometer lange Abschnitt, der an einem Tag zurückgelegt wurde, von Frauenberg (Hluboká) bis nach Kameik (Kamýk) führte.

Flöße, die auf der Moldau nach Prag kamen, endeten bis 1903 in Podskalí (Teil von Prag). 1903 wurde auf dem gegenüberliegenden Ufer im Prager Stadtviertel Smichow (Smíchov) die Kaiser-Franz-Josef-Floßlände in Betrieb genommen. Die Floßlände in Podskalí wurde aufgelöst. Um einer unerwünschten Überfüllung der Smichower Floßlände vorzubeugen, mussten die auf der Moldau schwimmenden Flöße am Ort Na Èernohradì halten. Von hier aus musste der Floßherr zu Fuß zur Smichower Floßlände gehen, um hier sein Floß eintragen zu lassen. Hier bekam er auch die Anweisung, zu welcher Stunde er mit seinen Flößen in der Floßlände ankommen soll, und er erhielt auch das Geld für seine Fracht. In der Floßlände wurden dann die Flöße restlos auseinandergenommen.