Geschichte der Flößerei
Viele Hunderte Jahre lang war die Flößerei die billigste Art und Weise des Holztransports. Der erste schriftliche Nachweis der Flößerei in Böhmen ist das Privileg Johanns von Luxemburg von 1316. Eine weitere schriftliche Nachricht stammt von Karl IV. In dieser Urkunde wurden die Abmessungen der Floßdurchlässe und Wehre an Fließgewässern festgelegt. Im Mai 1772 wurden durch Maria Theresia das „Patent über die Wassermaut mit Tarif“ und im Mai 1777 das „Navigationspatent“ erlassen. Aus rechtlicher und technischer Sicht sind diese Patente eine Basis für eine systematische Regelung tschechischer Fließgewässer.
Flöße dienten bis 1894 zum Transport von Personen sowie Waren, im Mittelalter insbesondere von Salz und Tieren. Nach dem neuen Wassergesetz von 1894 durften die Flößer auf ihren Flößen nur noch Holz transportieren – Rundholz, Brennholz, Holzfaser, Grubenholz, Schwellen und Stangenholz.
Das Floß
Ein Floß ist ein Langholzbündel (Rundholz), das auf Grundlage von technischen Grundsätzen und langjährigen Erfahrungen gebaut wird und mit Eigengewicht im strömendem Wasser schwimmt. Die auf unserem Gebiet genutzten Flöße hatten die Form einer Platte, die aus einer Schicht miteinander verbundener Stämme bestand. Flöße wurden auf einer Floßlände auf zweierlei Art gebaut. Entweder wurde das Floß am Ufer gebaut und als es fertig war, zu Wasser gelassen. Oder wurden zuerst die Stämme auf der Floßlände bearbeitet, danach zu Wasser gelassen, und das Floß wurde folgend direkt im Wasser gebunden.