Die Salweide

Die Salweide ist unsere schnell wachsende, lichtliebende, laubabwerfende Laubbaumart, mit Wuchshöhen von zehn bis zwölf Metern, einer dichten Baumkrone und einer unregelmäßigen Verzweigung. Unter ungünstigen Bedingungen wächst sie nur strauchartig. Die Salweide kann 40 bis 60 Jahre alt werden. Im Unterschied zu anderen Weiden wächst sie auf trockenen Standorten.

Ihr kurzer, gebogener Stamm verzweigt sich kurz über der Oberfläche. Die Rinde der jungen Stämme ist glatt, später gefurcht, die Borke ist hell- bis dunkelgrau.

Die Salweide ist ein Flachwurzler mit einem mächtigen Wurzelsystem.

Die Salweide ist ein im März und April, noch vor dem Laubaustrieb blühender Phanerophyt. Die Salweide ist zweihäusig, die männlichen Kätzchen sind eiförmig bis oval mit gelben oder rötlichen Staubbeuteln, die weiblichen Kätzchen sind grünlich, oval, der Stempel ist behaart, gestielt, der Griffel ist kurz.

Die Salweide fruchtet mit drei bis vier Jahren. Der Samen ist klein, braun, mit langen gelbweißen Haaren und reift im Mai.

Das Splint- und Kernholz der Weide unterscheiden sich fast nicht. Weidenholz ist leicht gelblich bis bräunlich, der Kern besitzt einen rötlichen Ton.

Nutzung

Das Holz der Weide ist weich, biegsam, elastisch und besitzt eine sehr gute Spaltbarkeit. Es ist aber wenig dauerhaft und unterliegt leicht der Fäulnis des Kerns. Seine Verwendung fand das Weidenholz in der Böttcherei, bei der Herstellung von Holzschuhen, Holzdrähten, Zeichenkohlen, Korbwaren, Kriketschlägern, runder Kisten, Zeichenbrettern, Zündhölzern. Weidenholz wurde durch Holzschnitzer verwendet. Dank eines hohen Taningehalts wurde Weidenholz früher zum Gerben von Tierfell genutzt. Die Rinde wurde früher auch als schwarzer Farbstoff zum Färben von Wolle und Leinwand verwendet. Gespaltete Stangen wurden als Holzfassreifen verwendet.

Dank einer frühen Blütezeit ist die Salweide auch eine wichtige honiggebenden Pflanze.

Die Triebe der Salweide mit jungen Kätzchen werden der christlichen Tradition nach am Palmsonntag (sieben Tage vor Ostersonntag) geweiht als Andenken an die Rückkehr Jesu Christi nach Jerusalem, als ihm die Menschen Baumtriebe zugeworfen haben. Dem Aberglauben nach hieß es, wer ein bis drei geweihte Kätzchen verschluckt, der wird das ganze Jahr lang keine Halsschmerzen haben, und wer sich seine Augen mit geweihten Kätzchen überstreicht, den werden das ganze Jahr über die Augen nicht wehtun.