Die Waldkiefer, Spirke, Bergkiefer
Die Kiefer gehört zu den langlebigen, lichtliebenden, immergrünen Nadelbaumarten, bzw. Sträuchern. Für die Nordhalbkugel wurden mehr als 100 weitere Kiefernarten beschrieben. Von den heimischen Kiefernarten kommen bei uns die Waldkiefer, die Spirke, die Moorspirke und die Bergkiefer vor. Die Waldkiefer und die Spirke sind baumartige Kiefern, die Bergkiefer und die Moorspirke haben einen strauchartigen Wuchs. Die Kiefer kann 200 bis 600 Jahre alt werden.
Die Waldkiefer erreicht unter guten Standortbedingungen Wuchshöhen von bis zu 40 Metern, die Spirke 13 Meter und die Bergkiefer bis vier Meter. Die Rinde der jungen Kiefer ist glatt, bräunlich, später verwandelt sich die Rinde der Waldkiefer im unteren Teil des Stamms in rissige, starke graubraune Borke.
Das Wurzelsystem der Waldkiefer ist in der Regel ein Pfahlsystem mit einer tief reichenden Pfahlwurzel, bei anderen Kiefernarten ist es flach mit mächtigen Seitenwurzeln, die sehr gut (insbesondere in Moorgebieten) den Boden befestigen.
Die Kiefer blüht im April bis Juni. Die männlichen sowie die weiblichen, unregelmäßig verteilten Zapfen sind gelbgrün. Im Freistand erreicht die Kiefer die Mannbarkeit im Alter von zehn bis 15 Jahren, im Bestand mit 30 bis 40 Jahren. Samenjahre wiederholen sich jedes zweite bis dritte Jahr. Sie blüht im Mai bis Juni. Die Bergkiefer erreicht die Mannbarkeit zwischen dem sechsten bis zehnten Jahr und blüht im Juni bis Juli.
Nach der Fichte ist die Kiefer die wirtschaftlich meistgenutzte Holzart. Das wirkte sich auch auf ihren Anteil in unseren Wäldern aus. Während der letzen 200 Jahre wurde infolge des Bedarfes der Wirtschaft ihr natürlicher Anteil bis auf die gegenwärtigen 18 Prozent erhöht.
Kern- und Splintholz der Kiefer unterscheiden sich farblich voneinander. Das Kernholz ist im frischen Schnitt rotbraun und dunkelt zu einem dunklen Ton nach. Das Holz der Waldkiefer ist weich, das Holz der weiteren Kiefernarten ist hart.
Verwendung
Das Kiefernholz ist relativ elastisch und weist eine geringe Steife aus. Unter allen Nadelholzarten ist es am schwierigsten spaltbar. Seine gute Eigenschaft ist eine hohe Haltbarkeit im Wasser, deswegen wurde es zur Herstellung von Rohren der Wasserpumpen verwendet. In der Tischlerei war es weniger beliebt, erstens für seinen starken Duft, und zweitens wegen seines hohen Gehalts an Pech. Es kann auch schwierig gehobelt werden. Der Hobel schneidet sich oft ins Holz ein, wodurch die Glätte der Oberfläche beschädigt wird. Dank seines hohen Pechgehalts wurde Kiefernholz zusammen mit Lärchenholz zur Herstellung von Fensterrahmen oder Pflastersteinen verwendet. Obwohl es relativ viel qualmte, wurde es in Brauereien als Brennstoff genutzt. Aus dem Holz der Kiefer wurde Ruß produziert, der in schwarze Farben beigemischt wurde.
Die strauchartigen Kiefernarten haben eine bodenschützende und wasserwirtschaftliche Funktion, die Spirke wurde so zum Bau von Wegen in Moorgebieten genutzt.