Stockroder
Ein Stockroder war ein einfaches Handwerkszeug, dass das Prinzip eines ungleicharmigen Hebels nutzte und zum Roden von Baumstöcken diente. Der älteste Stockroder war ein horizontaler Stockroder. Die Einrichtung bestand aus einem einige Meter langen hölzernen Hebel, an dessen Ende in kurzen Entfernung drei Ketten befestigt waren. Die mittlere Kette wurde an einem festen Punkt befestigt, meistens in der Nähe eines stehenden Baumes. Die beiden Seitenketten wurden in eine Kette eingebunden, mit der der Baumstock, der gerodet werden sollte, umwickelt war. Die äußere Kette spannte sich in Folge der Bewegung des Hebel auf, die innere Kette spannte sich ab. Folgend wurde die freigesetzte Kette gespannt und zur Kette befestigt, die den Baumstock umspannte. Dadurch wurde die Zugkraft des Hebels nach hinten übertragen. Mit Hilfe der Bewegung des Hebels wurde der Baumstock herausgedreht oder herausgebrochen. Dieses Werkzeug musste durch mindestens drei Leute bedient werden. Zwei bedienten den Hebel und einer spannte die freigesetzten Ketten um.
Bevor man aber mit der Rodung begann, wurde zuerst mit einer Hacke der Boden um den Baumstock abgegraben. Die so freigelegten Wurzeln wurden folgend mit einem Beil gekappt. Das Roden diente der Umwandlung des Waldes zur landwirtschaftlich genutzten Fläche in Ackerboden und Weiden, als Schutz gegen den Rüsselkäfer, aber auch der Gewinnung von hochwertigem Brennholz.