Entrindungswerkzeuge
Schäleisen wurden zum Entrinden gefällter und abgeästeter Bäume verwendet. Ein Schäleisen besteht aus einem Stahlblatt, in das ein Holzstiel befestigt wurde. Das Messer musste aus hochwertigem Stahl erzeugt werden, um ein rasches Abstumpfen der Schneide zu verhindern. Deswegen wurden für die Erzeugung der Schäleisenmesser Sägeblätter alter Trummsägen verwendet. Die Schneide musste so geformt werden, dass das Schäleisen während des Entrindens nicht ins Holz einfährt. Während des Schälens stumpfte die Schneide des Messers ab. Dadurch wurde die Rinde schlecht durchgeschnitten, an dem Messer blieb Bast hängen, und die Arbeit ging nur mühsam vorwärts. Um sicherzustellen, dass die Schneide des Schäleisens scharf, ungewellt und ohne Zähne war, musste es während der Arbeit regelmäßig fein geschliffen werden. Mit einem groben Schleifstein oder einer Feile wurde die Schneide nach zwei Arbeitstagen einmal geschliffen. Zugmesser wurden für das Schälen dicker Rinde verwendet, indem der gleichmäßige Druck der Oberarme des Holzfällers auf das Schäleisen genutzt wurde, der noch durch das Gewicht seines Körpers verstärkt wurde.
Rindenschäler wurden für das Schälen von Bäumen mit einer dünnen Rinde verwendet. Während der Bewegung des Schäleisens nach vorne wurde der Druck der Oberarme und des Körpergewichtes genutzt, bei der Rückbewegung des Schäleisens wurde die Zugkraft der Oberarme genutzt.
Das Schälen der Rinde war die meist genutzt Art der Entrindung, indem die Rinde mit einem Schäleisen vom Stamm entfernt wird. Nach dem Abschälen der Rinde blieben am Stamm Reste vom Bast sowie der unteren Schichten der Rinde, die sich nach dem Abtrocknen bräunlich verfärbten. Das Rindenschälen diente einer schneller Austrocknung des Holzes, war aber gleichzeitig eine grundlegende und notwendige Maßnahme beim Schutz des Waldes vor dem Borkenkäfer.