Handgeführte Schrotsägen

Die Schrotsäge ist eines der wichtigsten Holzfällerwerkzeuge, die zum Hauen der Bäume und Schneiden der Stämme auf eine bestimmte Länge verwendet wurde. Es handelt sich um ein mehrschneidiges Werkzeug, dass nach der Anzahl der für seine Bedienung notwendigen Holzfäller in Ein- oder Zweimannsägen unterschieden wird. Je nachdem, wie das Sägeblatt eingespannt wird, werden weiter Heftsägen (ungespannte Sägen) – Trummsägen (auch Quersäge, Schrotsäge, Blattsäge, Trecksäge, Bauchsäge, Waldsäge oder Bauernsäge genannt) und Strecksägen (gespannte Sägen) unterschieden. Jede Schrotsäge setzt sich aus einem Sägeblatt, aus Griffen oder einem Bügel (Bogen) zusammen.

Das Sägeblatt wurde aus gut gehärteten Stahl erzeugt, seine Oberfläche musste glatt ohne jegliche Beschädigung der Oberfläche sein. Auf das Sägen wirkten sich die Länge, die Breite sowie die Dicke des Sägeblatts und seine Zähne aus.

Die Länge des Sägeblatts musste in Abhängigkeit von der Dicke der gefällten und durchgeschnittenen Bäume gewählt werden. Die Bogensägen (Bügelsägen) wurden zum Fällen von kleineren Bäumen und zum Durchschneiden der dünneren Stämme verwendet. Ihr Sägeblatt war nicht länger, als ein Meter. Ein längeres Sägeblatt würde ein hohes Gewicht des Spannbogens und somit auch eine schwierige Handhabung verursachen. Bauchsägen wurden zum Fällen und Durchschneiden von Stämmen mit größeren Stammdurchmessern verwendet. Die Arbeitsleistung der Holzfäller wurde durch die Wahl der Länge des Sägeblatts beeinflusst. Ein kurzes Sägeblatt blieb im Holz klemmen und räumte schlecht die Späne aus. Ein langes Sägeblatt wurde während des Sägens nicht in voller Länge genutzt, und die Holzfäller ermüdeten zwecklos.

Die Breite des Sägeblatts wirkte sich auf den Schnittwiderstand aus und war für die Einhaltung der Schnittebene notwendig. Umso breiter die Säge war, desto besser konnte sie im Schnitt geführt werden. Breite Sägeblätter verhinderten ein frühzeitiges Keilen. Enge Sägeblätter mussten aus hochwertigen Materialien hergestellt werden, durch eine geringere Reibung drangen sie schneller in die Schnittfuge ein, sie konnten aber schwerer die Schnittebene halten.

Die Zähne der Sägeblätter schneiden die Holzfasern durch und räumen aus der Schnittfuge die entstandenen Späne aus. Die Qualität der Zähne hatte maßgebliche Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit der Säge. Die älteste Sägezahnung war dreieckig und konnte alle drei Aufgaben einer Säge gleichzeitig erfüllen – sie zerschnitt die Holzfaser, setzte die Späne von der Sohle der Schnittfuge frei und trug diese aus der Schnittfuge aus. Diese Sägezahnung war für ihre einfache Wartung beliebt. Die neueren Sägen hatten bereits eine Hobelzahnung, diese setzte sich aus Schneide- und Hobelzähnen zusammen. Die Schneidezähne schnitten die Holzfaser durch, die Hobelzahnung setzte die Späne von der Sohle der Schnittfuge frei und trug sie auch gleichzeitig aus dieser heraus. Die Hobelzahnung war zwar leistungsfähiger, war aber mit einer aufwendigeren Instandhaltung verbunden.