Die Eibe
Die Eibe ist unsere langsam wachsende, immergrüne, und schattenverträgliche Nadelbaumart, die als mehrstämmiger Baum oder Strauch wächst. Als Baum wächst sie meistens in der Natur, im Kulturland meistens als Strauch. Die Eibe ist unser am dunkelsten gefärbter Nadelbaum, Strauch oder Baum. Als Baum erreicht sie Wuchshöhen von zwölf bis 50 Metern. Dank einem sehr langen Wachstum ist das Holz der Eibe feinringig. Auch große Bäume sind außergewöhnlich schlank. Bekannt sind auch mehr als 1 000 Jahre alte Bäume.
Die Rinde ist dünn, rötlich braun oder graubraun und löst sich in dünnen Schuppen ab.
Auf den Typ des Wuchses der Eibe wirkt sich die Art aus, wie sie vermehrt wurde. Wird die Eibe aus Samen gezüchtet, so wächst sie zu einem relativ großen, aufrecht wachsenden Baum auf. Im Fall einer vegetativen Vermehrung durch Stecklinge behält die Tochterpflanze eine Zeitlang die Wuchsform des ursprünglichen Zweiges, von dem der Steckling entnommen wurde.
Die Eibe verfügt über ein entwickeltes Herzwurzelsystem, das den Baum auch auf felsigen und schuttreichen Standorten gut hält.
Die Blüte erfolgt im März und April. Es ist eine zweihäusige Holzart, die männlichen und weiblichen Blüten wachsen auf unterschiedlichen Pflanzen. Die männlichen Zapfen haben eine kugelartige Form und wachsen in Blattachsen, die Pollenkerne weisen keine Luftsäcke aus. Die weiblichen Blüten werden durch einzelne, von einem oder mehreren Tragblättern gestützte Gipfeleier gebildet.
Die Eibe kommt auf unserem Gebiet zerstreut bis selten vor und steht unter gesetzlichem Schutz. Dank ihrer Resistenz gegen Immissionen wird sie oft nicht nur in Gärten und Arboretums sondern auch in städtischen Grünanlagen und insbesondere dann auf Friedhöfen gezüchtet.
Der gesamte Baum (mit Ausnahme des Samenmantels) - die Wurzel, das Holz, die Rinde, die Nadeln und die Samen - beinhalten giftige Alkaloide, die den Verdauungsapparat reizen und eine Atemlähmung und Herzversagen verursachen. Der Tod kann innerhalb weniger Minuten nach Verzehr eintreten. In der Antike und im Mittelalter wurde die Eibe als ein Mittel zum Morden verwendet.
Die Eibe ist ein Kernholzbaum, dessen Splintholz sich klar von Kern absetzt. Das Splintholz ist eng und gelblich, der Kern ist mächtig und dunkel rötlich braun. In dem Holz kommen keine Harzkanäle vor.
Verwendung
Die Eibe ist unser härtster Nadelbaum mit elastischem, zähen und einem außerordentlich dauerhaften Holz, das nicht verrottet und nicht durch den Holzwurm befallen wird. Es ist aber sehr schlecht spaltbar und sehr hart. Früher wurde es zur Herstellung von Bögen und Armbrüsten verwendet. Auch der 1991 in den österreichischen Alpen entdeckte Ötzi aus der Bronzezeit hatte einen nicht fertiggestellten Bogen aus Eibenholz bei sich. Eibenholz wurde auch zur Herstellung von Schmuckknöpfen, Linealen, kostbaren Möbeln, Musikinstrumenten, Intarsien, Furnieren, Weinfasspipen (? kenne ich nicht!), Tischgeschirr – Griffe von Gabeln und Messern - verwendet. Heue wird Eibenholz für die Herstellung von Furnieren genutzt, die weiter zu exklusiven Möbeln verarbeitet werden.